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Weihnachten auf Rumänisch

Vor einem Jahr hat uns an dieser Stelle die damalige medax-Praktikantin Anna Kwiatkowska in die Adventszeit nach Polen entführt. Wir haben beschlossen, diese schöne Tradition weiterzuführen und stellen Ihnen daher heute unsere derzeitige Praktikantin Hilde Fazakas vor. Mit ihr lernen Sie etwas über die Weihnachtsbräuche in Rumänien und… Ach, das zu erklären wäre zu kompliziert. Das soll sie Ihnen lieber selbst erzählen!

Ein Wort zu meiner Person

Hallo! Mein Name ist Hilde Fazakas und ich absolviere derzeit ein 6-monatiges Praktikum bei medax, nachdem ich den MA in Translation an der Uni Mainz am FTSK Germersheim abgeschlossen habe. Gebürtig bin ich aus Rumänien und aufgewachsen im schönen Oberschwaben. Weil das aber fast zu einfach wäre, liegen meine Wurzeln – unter anderem – auch noch in Ungarn. Damit Sie mich noch ein bisschen besser kennenlernen, erzähle ich Ihnen heute etwas über rumänische Weihnachten im Allgemeinen und wie ich mich persönlich auf die Feiertage vorbereite.

 

Unser ganz individuelles Weihnachtsfest

Ein paar rumänische und ein paar ungarische Traditionen hat meine Familie beibehalten. Einige deutsche Traditionen sind hinzugekommen und fester Bestandteil unseres Weihnachtsfestes geworden.

Am 24. Dezember feiert man in Rumänien genau wie in Deutschland Weihnachten (crãciun, sprich: croe-chi-un, wobei das „chi“ wie in „Chinchilla“ ausgesprochen wird), d.h. die Geburt Christi. Die eigentlichen Festlichkeiten beginnen bei uns allerdings schon drei Tage vor Heiligabend, denn da werden bereits alle Vorbereitungen für das Fest getroffen. So legen wir zum Beispiel gemeinsam das Menü für die Weihnachtstage fest.

 

Das Menü: ein bisschen was von allem

Bei uns gibt es auch immer mehrere Gänge, beginnend mit Vorspeisen wie zum Beispiel salatã de boef (Gemüse und Hähnchen in Mayonnaise) oder ouã umplute (gefüllte Eier). Als Hauptspeise isst man in Rumänien gerne Schweinefleisch – das symbolisiert Wohlstand – und sarmale (Krautrouladen). Jedoch essen wir auch gerne Geflügel gefüllt mit Maronen, dazu die verschiedensten Beilagen wie Knödel, Rotkraut und Cranberrysauce. Als Getränk mögen wir selbstgemachten Glühwein mit Orangen und Zimtstangen.

 

Und dann mein persönlicher Höhepunkt: die Nachspeisen!

Am meisten freue ich mich jedoch jedes Jahr auf die Nachspeisen (s.o.), da ich besonders gerne backe. Zu meinem Repertoire gehören alle möglichen Plätzchen, Nuss-Cranberry-Schnecken, Zitronenplätzchen und auch der Nutella-Stern. Wenn Sie ihn auch einmal backen möchten, finden Sie hier das Rezept. Den beliebten cozonac (Stollen mit Nuss oder Mohn) oder auch die ungarischen Baumstollen (s. Bild links) speisen wir, wenn sie ganz frisch und duftend aus dem Ofen kommen.

 

Weihnachten bei uns zuhause

Vor dem Essen an Heiligabend schmücke ich unseren Christbaum, in dem teilweise noch mein Lieblingsschmuck aus der Kindheit hängt. Nach dem Essen gehen an Heiligabend die jüngeren Kinder in Rumänien von Tür zu Tür und singen Weihnachtslieder (colindãtori). Wir hören uns die Lieder lieber gemütlich im warmen Zuhause beim Essen an und packen danach Geschenke aus, die bereits unterm geschmückten Weihnachtsbaum liegen. Sie werden in Rumänien übrigens nicht vom Christkind, sondern vom Weihnachtsmann gebracht!

Heiligabend lassen wir schließlich im engen Kreise ausklingen und genießen das Beisammensein. Am 1. und am 2. Weihnachtsfeiertag haben wir dann meistens Gäste oder wir sind selbst eingeladen.

 

Ein Ausblick auf’s Neue Jahr

Das war’s aber noch lange nicht mit den Familienfeierlichkeiten! Denn anschließend bereiten wir uns für die Silvesternacht und das Neujahr vor. Hierbei spielen die folgenden Symbole eine große Rolle, da sie Glück bringen sollen: rote Kleidung (z.B. tragen die kleinen Kinder alle ein rotes Armband, das sie beschützen soll), Klee und als Hauptgericht gibt es auf jeden Fall Fisch.

Wie man sieht, haben wir uns das Leckerste und Schönste aus den verschiedenen Kulturen herausgepickt und zu eigenen Traditionen gemacht. Unser ganz individuelles Weihnachtsfest eben…

Ich wünsche auch Ihnen sãrbãtori fericite (das war Rumänisch), kellemes karácsonyi ünnepeket (das war Ungarisch) und… schöne Feiertage! Vielleicht lernen wir uns im nächsten Jahr einmal persönlich kennen.

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